Mai 2025
Künstlerin: Claudia Güttner
Wachsen (2.6.25), 27x42x4 cm, Stahl, Nylon, Gips, Wachs, Fotodruck
Kann ein vermeintlich sonnendurchfluteter Naturausschnitt als Sinnbild für unsere gesellschaftliche Existenz stehen?
Wasser als Ursprung allen Lebens. Schilfrohr, typisch für meine seenreiche Brandenburger Heimat, welches sich schützend um beginnendes Leben stellt. Dieses noch verpuppte, ungeborene Leben, wartet in schlauchartigen Hüllen darauf, lebensfähig zu werden. Alle ist in Bewegung, durchdrungen von Licht und Feuchtigkeit.
Eine Idylle? Nur oberflächlich, denn alles ist hier inszeniert. Es ist kein Brandenburger Schilf, sondern eingeschleppter Riesenknöterich aus Asien zu sehen. Diese invasive Pflanze wächst nicht im Wasser, sondern wurde aus seiner Erde entfernt und in eine ihm fremde Umgebung gestellt. Das Wasser hat keine Nährstoffe oder Leben mehr. Es ist schwarz gefärbt und spiegelt nur noch seine Umgebung wieder. Jeder einzelne Halm ist extrem zerbrechlich, als Gruppe, als Masse, als Gesellschaft scheinen sie undurchdringlich und erweisen sich als durchaus kraftvoll, selbst im entwurzelten Zustand. Sie verstellen den Blick und geben zugleich Sicherheit. Und zwischen den Stängeln versuchen drei unterschiedlich gefärbte bohnenartige Formen in Nährschläuchen sich zu entwickeln. Wobei die tropfenden Hülsen verschlossen sind. Oben und unten sind sie von außen verschnürt und in einen gebauten festen Rahmen aus Stahl eingespannt.
So gelesen kann das Werk eine Perspektive auf unsere gesellschaftliche Existenz geben.
Claudia Güttner, 3.5.2025
Vita:
Claudia Güttner wurde 1972 geboren und ist in Brandenburg/ Havel aufgewachsen. Sie lebt in Potsdam und arbeitet in Berlin. Als Bildhauerin hat sie seit 2003 in Potsdam ihr Atelier. Ihren meist großformatigen Stahlplastiken kombiniert sie mit diversen Materialien, wie Nylon, Wachs, Schweineborten, Holz oder Gips. In ihrer abstrakten Formsprache beschäftigt sie sich mit Themen der Fragilität, des Gleichgewichts, der Widersprüchlichkeit/Stärke von Organischen und Anorganischem oder Fragen der Genetik. Im Zentrum steht immer die Ästhetik des Materials Stahl.
In Berlin leitet sie seit 2011 die Jugendkunstschule ATRIUM und unterrichtet als Kunstlehrerin an einer Berliner Regelschule.
Kann ein vermeintlich sonnendurchfluteter Naturausschnitt als Sinnbild für unsere gesellschaftliche Existenz stehen?
Wasser als Ursprung allen Lebens. Schilfrohr, typisch für meine seenreiche Brandenburger Heimat, welches sich schützend um beginnendes Leben stellt. Dieses noch verpuppte, ungeborene Leben, wartet in schlauchartigen Hüllen darauf, lebensfähig zu werden. Alle ist in Bewegung, durchdrungen von Licht und Feuchtigkeit.
Eine Idylle? Nur oberflächlich, denn alles ist hier inszeniert. Es ist kein Brandenburger Schilf, sondern eingeschleppter Riesenknöterich aus Asien zu sehen. Diese invasive Pflanze wächst nicht im Wasser, sondern wurde aus seiner Erde entfernt und in eine ihm fremde Umgebung gestellt. Das Wasser hat keine Nährstoffe oder Leben mehr. Es ist schwarz gefärbt und spiegelt nur noch seine Umgebung wieder. Jeder einzelne Halm ist extrem zerbrechlich, als Gruppe, als Masse, als Gesellschaft scheinen sie undurchdringlich und erweisen sich als durchaus kraftvoll, selbst im entwurzelten Zustand. Sie verstellen den Blick und geben zugleich Sicherheit. Und zwischen den Stängeln versuchen drei unterschiedlich gefärbte bohnenartige Formen in Nährschläuchen sich zu entwickeln. Wobei die tropfenden Hülsen verschlossen sind. Oben und unten sind sie von außen verschnürt und in einen gebauten festen Rahmen aus Stahl eingespannt.
So gelesen kann das Werk eine Perspektive auf unsere gesellschaftliche Existenz geben.
Claudia Güttner, 3.5.2025
Vita:
Claudia Güttner wurde 1972 geboren und ist in Brandenburg/ Havel aufgewachsen. Sie lebt in Potsdam und arbeitet in Berlin. Als Bildhauerin hat sie seit 2003 in Potsdam ihr Atelier. Ihren meist großformatigen Stahlplastiken kombiniert sie mit diversen Materialien, wie Nylon, Wachs, Schweineborten, Holz oder Gips. In ihrer abstrakten Formsprache beschäftigt sie sich mit Themen der Fragilität, des Gleichgewichts, der Widersprüchlichkeit/Stärke von Organischen und Anorganischem oder Fragen der Genetik. Im Zentrum steht immer die Ästhetik des Materials Stahl.
In Berlin leitet sie seit 2011 die Jugendkunstschule ATRIUM und unterrichtet als Kunstlehrerin an einer Berliner Regelschule.